Aussprache von 'g' als /ch/

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Wie auch die Aussprache des hochdeutschen 'g' im Wortanlaut als /j/, handelt es sich bei der Variante ch statt 'g' am Ende eines Wortes um ein ursprüngliches Dialektmerkmal. Zuch klingt im Auslaut so wie hochdeutsches Tuch. Im Gegensatz zur Variante jut 'gut' ist Zuch 'Zug' nicht nur im ripuarischen Teil des Rheinlands beheimatet, auch am Niederrhein und im Bergischen Land hat es eine lange Tradition.

Doch nicht nur in den Dialekten des Rheinlands findet sich die Aussprache von g als ch, auch im Regiolekt und im rheinischen Hochdeutsch ist diese Variante stark verbreitet. Und dies nicht nur im Rheinland, auch anderen Regionen Mitteldeutschlands sowie im gesamten Norden der Bundesrepublik ist diese Ausspracheform zu hören. Außerdem zeigen aktuelle Untersuchungen, dass es sich hierbei auch um eines der wenigen dialektalen Merkmale handelt, dass von jüngeren Sprecher:innen genauso häufig verwendet wird, wie von älteren Gewährspersonen. Diese Stabilität hat wohl verschiedene Gründe, so ist es beispielsweise immer förderlich für eine regionale Variante, wenn sie in unterschiedlichen Sprachräumen und somit von vielen Personen verwendet wird.

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"Zuch" | © LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, CC BY 4.0
Bildunterschrift
"Zuch" | © LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, CC BY 4.0

Auch ist es hilfreich, wenn es Wörter mit dem betroffenen Laut häufig verwendet werden, wie beispielsweise Tach 'Tag'. Da es sich hier auch um eine beliebte Grußformel handelt, ist sie im Alltag sehr häufig zu hören. Gleiches gilt für Ausdrücke wie ich sach ma 'ich sage mal' oder er hat gesacht …, dann hat sie gesacht … 'er hat gesagt, … dann hat sie gesagt'.