Peter

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Ist ein Vorname – oder seine rheinische Variante – besonders häufig, kann es dazu kommen, dass er über seine Funktion als Name hinaus in anderen Zusammenhängen und Bedeutungen vorkommt. So im Fall von Pitter, der rheinischen Variante von Peter: Vielerorts wird im Rheinland mit einem Pittermesser oder einem Pitterken in der Küche Gemüse geschnippelt – in der Eifel z. B. für das Gericht "Pitter und Jupp" (Wirsing-Möhren-Eintopf). Im zentralen Rheinland gibt’s dazu vielleicht auch noch ein Gläschen kühles Kölsch aus dem Pittermännchen (10-Liter-Fass). Das wäre allerdings wohl nichts für einen Frierpitter ('verfrorene Person').

Weshalb der Vorname Peter im Rheinischen eine so bedeutende Rolle spielt, ist unklar. Deutlich ist aber, dass die mundartlichen Zusammensetzungen mit Pitter häufig auf etwas Kleines verweisen. Andere rheinische Kurz- und Koseformen von Peter sind Pit(t)PitterkePitjePitter(s)che.

Ein ganz besonderer Pitter ist im Kölner Dom anzutreffen: Dicken Pitter nennen die Kölner und Kölnerinnen die St. Petersglocke, mit 24.000 kg und 3 m Durchmesser die größte Glocke im Geläut des Kölner Doms.

Der Name Peter ist eine Variante des lateinischen Namens Petrus, der wiederum auf das griechische Wort pétra, petrós 'Stein, Fels' zurückgeht. Peter war im 20. Jahrhundert lange Zeit ein sehr beliebter Name, insbesondere in der Zeit von 1935-1960 nahm er durchgehend Spitzenplätze auf den Hitlisten ein. Seit 1990 ist allerdings ein deutlicher Rückgang dieser Beliebtheit zu bemerken: 2018 steht er deutschlandweit auf Platz 274 der Ranglisten. Auch im Rheinland wird er nicht viel häufiger vergeben, lediglich in Bonn scheint er etwas populärer zu sein (Platz 169).

Informationen zu dem von Peter abgeleiteten Familiennamen Peters gibt es hier.

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Nomen est Omen: "Em drügge Pitter" ('trockenen Peter') gibt es wohl kein Kölsch mehr | © Holger Lückerath, CC BY-NC 2.0
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Nomen est Omen: "Em drügge Pitter" ('trockenen Peter') gibt es wohl kein Kölsch mehr | © Holger Lückerath, CC BY-NC 2.0