Friedrich
Vornamenmoden ändern sich: Stehen heute Hanna(h), Emilia oder Ella sowie Noah, Henry oder Finn ganz oben auf der Liste der beliebtesten Vornamen, waren im 18. und 19. Jahrhundert eher Rufnamen wie Dietrich oder Friedrich und Gertrud beliebt. Während der Rufname Gertrud dank einer Äbtissin aus Nivelles weite Verbreitung fand, geht die Bekanntheit von Friedrich wohl auf die zahlreichen königlichen und kaiserlichen Persönlichkeiten der letzten Jahrhunderte mit diesem Namen zurück.
Ursprung der Langform Friedrich ist der althochdeutsche Rufname Fridurich. Althochdeutsch fridu bedeutet ‚Friede, Schutz, Sicherheit‘, der zweite Bestandteil althochdeutsch rîhhi kann sowohl ‚mächtig, reich‘ als auch ‚Herrscher, Herrschaft, Macht, Reich‘ meinen. Bis etwa 1900 galt Friedrich als einer der beliebtesten Namen im deutschen Sprachgebiet, nicht zuletzt, da viele Kaiser und Könige im Mittelalter diesen Namen getragen hatten. Danach sank allerdings die Beliebtheit des Namens deutlich ab. In den rheinischen Dialekten ist wie im Standarddeutschen hauptsächlich die Form Fried(e)rich belegt, für das ripuarische Sprachgebiet findet sich zudem die Lautvariante Frederich; auch einige Kurzformen sind wohl zu hören, neben Fritz auch Frieder und Riges (RhWB, Band 2, Sp. 805).