Elisabeth

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Ob als Königin Englands oder als Heldin historischer Romane – der Rufname Elisabeth spielt eine wichtige Rolle. Und das natürlich nicht nur in seiner Vollform, sondern in den (rheinischen) Dialekten und regionalen Umgangssprachen vor allem verkürzt. So findet sich im Rheinischen Wörterbuch (Band 2, Sp. 110 f.) der Vermerk „nur Kurzformen“, was vermuten lässt, wie selten in den Mundarten des Rheinlandes tatsächlich die Langform verwendet wird.
 
Der Rufname Elisabeth findet sich bereits in der Bibel – die Mutter von Johannes dem Täufer trägt ihn. Elisabeth ist die griechische Form des ursprünglich hebräischen Namens Elisheba oder Elisheva, der so viel wie ‚Gott ist Fülle, Gott ist Vollkommenheit‘ bedeutet. Auch zahlreiche Königinnen Englands tragen seit vielen Generationen diesen Rufnamen. Überliefert ist zudem, dass die derzeitige englische Königin Elisabeth II. liebevoll Lilibet von den engsten Familienangehörigen genannt wird. Eine Koseform, die auch in Deutschland bekannt, aber hier nur selten als Rufname einer Person belegt ist. Vermutlich dient sie auch hierzulande eher als inoffizieller Kosename einer Person denn als ihr rechtlich-öffentlicher Name. 

Ganz anders sieht es hingegen bei Kurz- oder Koseformen wie LisbetLisaLis(che)Zet(che) oder Zeta aus – sie finden sich überall im Rheinland, besonders sind sie aber im Ripuarischen belegt (siehe RhWB, Band 2, Sp. 110 f.). In Düren kennt man zudem noch die Varianten Eltsbet und Elts. Und auch im niederfränkischen Sprachraum sind weitere Kurzformen belegt: Betsche oder Betje – jeweils mit Ausfall der ersten Silben und Verkleinerungsendung -sche oder -je (mehr zu Verkleinerungsformen in den rheinischen Dialekten finden Sie hier).

Schon im Mittelalter war Elisabeth im deutschen Sprachgebiet einer der häufigsten Rufnamen für Frauen (siehe auch Littger 1975, S. 68-78). Zu seiner Bekannt- und Beliebtheit trug zum einen die Mutter von Johannes dem Täufer bei, zum anderen aber auch die Heiligsprechung und Verehrung der Elisabeth von Thüringen im Jahr 1235. Seit Beginn der Namenstatistik in Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts ist Elisabeth zudem sehr populär – zwischen 1890 und 1914 belegte der Rufname stets einen der ersten Plätze in der Vornamenhitliste, erst in den 1970er Jahren nahm die Beliebtheit des Namens etwas ab, um dann mit Beginn der 2000er Jahre wieder anzusteigen. Heute ist Elisabeth als Rufname weit verbreite, zudem finden sich im Rheinland zahlreiche Institutionen und Einrichtungen, die diesen Namen tragen, wie etwa die Elisabethkirche in Louisendorf, die Kirche des Sankt Elisabeth-Krankenhauses Hohenlind in Lindenthal oder die Rheinbastion am Elisabeth-Treskow-Platz.

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Elisabeth von Thüringen – nach dieser Heiligen sind zahlreiche Frauen benannt | © Ji-, CC BY-SA 3.0
Bildunterschrift
Elisabeth von Thüringen – nach dieser Heiligen sind zahlreiche Frauen benannt | © Ji-, CC BY-SA 3.0