Barbara

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Die heilige Barbara ist wohl aufgrund des Brauches, am 4. Dezember einen Barbarazweig zu holen, bekannt, aber natürlich auch, weil sie als Märtyrerin und eine der 14 Nothelfer in die Geschichte eingegangen ist.

Ursprünglich stammt ihr Name vom griechischen Wort bárbaros ‚fremd, ausländisch‘, das eigentlich als Beiname für Nicht-Griechen verwendet wurde. Das lateinische barbarus bedeutet entsprechend ebenfalls ‚fremd, ausländisch‘. Die Verbreitung und Bekanntheit des Rufnamens geht auf die heilige Barbara, eine Märtyrerin des 3. Jahrhunderts in Nikomedien, Klein-Asien, zurück. Der Legende nach wurde sie Opfer ihres Vaters; dieser sperrte sie in einen Turm und liefert sie schließlich an die Richter aus. Dort wurde er allerdings selbst vom Blitz getroffen. Die heilige Barbara gilt demnach auch als Patronin der Architekten und Ingenieure und wird bei Blitzen und unerwartetem Tod angerufen. Im religiösen Kontext wird die Heilige oftmals mit einem Turm sowie einem Kelch in der Hand dargestellt. Sie gilt zudem als Schutzpatronin der Bergleute, Geologen, Gießer und zahlreicher weiterer Handwerksberufe wie auch der Feuerwehrleute und der Helfer des Technischen Hilfswerks. In Köln findet sich so auch ein Schaubergwerk, das den Namen der Heiligen trägt.

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Die heilige Barbara | © Sammlung Müller/LVR, CC BY 4.0 (060-037/Archiv des Alltags im Rheinland)
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Die heilige Barbara | © Sammlung Müller/LVR, CC BY 4.0 (060-037/Archiv des Alltags im Rheinland)

In Deutschland wurde der Rufname Barbara besonders häufig zwischen 1940 und 1970 vergeben, in den darauffolgenden Jahren und Jahrzehnten dann allerdings immer seltener. In weiten Teilen des Rheinlandes dient Bärbel als Kurz- und Koseform des Namens, im Ripuarischen und im Niederfränkischen ist auch Bärep zu hören, teilweise auch mit Verkleinerungsendung, so wie etwa Bärepche oder Bärepke (RhWB, Band 1, Sp. 459).

Zum Namenstag der Heiligen wird überregional ein besonderer Brauch begangen: Am 4. Dezember werden traditionell Zweige von Kirschbäumen, anderen Obstbäumen oder Birkenzweigen gesammelt; diese stellt man dann zu Hause ins Wasser, damit die Blüten am Heiligen Abend blühen. 

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Barbarazweig am Heiligen Abend | © Karl Gruber, CC BY-SA 4.0
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Barbarazweig am Heiligen Abend | © Karl Gruber, CC BY-SA 4.0