Andreas
Unserem heutigen Vorrat an Vornamen liegen unterschiedliche Quellen zugrunde; einige Namen werden neu aufgenommen, teilweise werde aber auch schon lange belegte Namen (wieder) verwendet. Mit der ersten Welle der Christianisierung um das 11. Jahrhundert kamen vor allem Namen aus dem Alten Testament in das deutsche Nameninventar. Vereinzelt sind auch erste Verwendungen von Namen aus dem Neuen Testament, wie etwa Andreas, überliefert. Nach dem 11. Jahrhundert steigt die Beliebtheit und Verbreitung dieses Namens weiter an, im Mittelalter gehört er sogar zu den geläufigsten Vornamen im deutschen Sprachgebiet; zwischen Mitte der 1950er Jahre bis Anfang der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts war Andreas zudem einer der häufigsten Vornamen, der an Jungen vergeben wurde, in der Zeit danach nahm die Vergabe allerdings ab.
Seinen Ursprung hat der Name im Griechischen; er geht zurück auf altgriechisch andreĩos ‚mannhaft, tapfer‘. In hellenistischer Zeit (etwa 336 vor Christus bis 30 vor Christus) gelangte er dann nach Palästina, um schließlich als Apostelname in die christliche Welt zu gelangen. Hier fand der Name schnell große Verbreitung. Laut Überlieferung wurde Andreas in Patras, Südgriechenland, an ein Kreuz in X-Form gekreuzigt. Heute kennen wir wohl noch die nach dem Apostel benannten Andreaskreuze, die an Bahnübergängen stehen und ebendiese Form aufweisen. Teilweise findet man das Kreuz auch in Fachwerkbauten, an Gebäuden, Flaggen, Münzen oder als Markierung von Wanderwegen.