Am Malzbüchel (Köln)
Wer kennt es nicht: Man geht in der eigenen oder einer fremden Stadt durch die Straßen, schaut sich neben den Schaufenstern vielleicht auch die Straßennamen in der Umgebung an. Dabei findet man wahrscheinlich solche wie Bahnhofsstraße, Kirchplatz oder Postweg, die sich schnell erklären lassen, aber auch jene, die weniger verständlich sind, wie zum Beispiel Am Malzbüchel in der Nähe des Rheins im Kölner Martins-Viertel. Der erste Teil des Straßennamens bezeichnet ähnlich wie im Standarddeutschen das Getreide, zumeist Gerste, das zur Bierherstellung verwendet wird. Dazu durchläuft das Korn natürlich noch unterschiedliche Vorgänge, wie das Einweichen und abschließende Trocknen. Ursprünglich bezeichnet Malz so auch, nach der Art der Zubereitung, ‚das Weichgemachte, Aufgeweichte‘. Schon für das Althochdeutsche wie für das Mittelhochdeutsche ist die Form malz belegt, für das Altsächsische und Mittelniederdeutsche dann malt.
Etwas komplexer erscheint der zweite Bestandteil des Straßennamens, der so viel wie ‚leichte, schildförmige Erhebung im Gelände‘ bedeutet und als Flurname im Rheinland allgemein verbreitet ist. Auch historische Belege zeigen die bereits frühe Verbreitung des Wortes; so finden sich bei Dittmaier (1963, S. 43) etwa folgende Angaben:
1221 Buchel (Mülheim/Ruhr-Saarn)
1295 Malzbuchele (Köln-Stadt)
1404 up dem Bokel (Mettmann-Tönisheide)
1418 up dem Buchel (Düren-Golzheim)