Ortsnamen mit G-
Eine jut jebratene Jans… In vielen Dialekten des Rheinlands ist am Anfang einer Silbe anstelle des hochdeutschen g- ein j- zu hören. Aber nicht in allen Teilregionen. Im Osten wird in diesen Fällen ein ch- gesprochen, etwa in Gummersbach, das im eigenen Dialekt Chummerschbach heißt; dieses ch ist stimmlos wie das hochdeutsche ch in Bach oder Loch. Am unteren Niederrhein kennen oder kannten die Dialekte am Silbenanfang einen stimmhaften Reibelaut, der in der deutschen Sprache nicht existiert. In Goch etwa lautet die dialektale Aussprache des Ortsnamens Choch, wobei der erste Laut eben stimmhaft und der Auslaut stimmlos ist.
Die räumliche Verteilung der drei Anlautoptionen ist auf der Karte farblich markiert: Grün: stimmhafter Reibelaut. Rot: ch-. Orange: j-. Zu erkennen ist, dass der stimmhafte Laut nicht nur am unteren Niederrhein, sondern auch ganz im Westen des Rheinlands, im Selfkant, begegnet, hier ist Gangelt eingetragen.
Der Merksatz mit der jut jebratenen Jans soll zeigen, dass der j-Anlaut im Dialekt sich auch auf das Hochdeutsche überträgt, wenn der Mensch von Hause aus Dialekt spricht. Der Satz lautet vollständig: Eine jut jebratene Jans ist eine jute Jabe Jottes.