Monschau

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Monschau liegt in der Nordeifel und gehört zur Städteregion Aachen. Im 12. Jahrhundert gründete der Kreuzfahrer Walram von Limburg-Monschau die Kleinstadt in Form einer Burg.

Erstmals erwähnt wird Monschau 1198 als de Monte Ioci. 1217 notierte ein Schreiber castrum in Munioie, später wurde die Schreibweise Monjoye üblich. Im 19. Jahrhundert hieß die Stadt allgemein Montjoie, bis der Name durch einen kaiserlichen Erlass in Monschau „eingedeutscht“ wurde.

Monte Ioci ist ein wenig undurchsichtig. Monte erinnert an italienisch monte ‚Berg‘, vgl. franz. monter ‚heraufsteigen‘ (beide aus lat. mons ‚Berg‘) und ioci ist der Genitiv von lat. iocus ‚Witz; Belustigung; Zeitvertreib‘. Am ehesten ist der Name wohl als ‘Freudenberg‘ aufzufassen. Der Hintergrund für diese Benennung ist der altfranzösische Schlachtruf Munjoie, der von Kreuzfahrern verwendet wurde. Er diente auch als Ortsname für Aussichtspunkte vor Pilgerzielen auf dem Weg ins Heilige Land. Was Munjoie tatsächlich bedeutet, wird debattiert. Möglicherweise ist eigentlich „schützt das Land“ gemeint, von einem Freudenberg keine Spur.

Spuren hinterlassen hat aber der französische Ursprung des Namens. Im Dialekt heißt Monschau Monsche (das <o> ist geschlossen wie in Ofen), im Regiolekt Monschau, jeweils mit einem weichen sch wie in Journal. Französische Aussprache lässt sich in einer deutschen Schreibweise schwierig darstellen. Das führte auch zu zahlreichen Schreibvarianten des Ortsnamens. Darunter befinden sich Munioy, Mongoye, Munzoie, Moynschawe und so weiter. Zwischen 1800 und der Umbenennung in Monschau durch einen kaiserlichen Erlass im Jahre 1918 sprach man Montjoie sogar mit nasaliertem o aus. So viel Französisch steckt in den wenigsten Ortsnamen außerhalb der frankophonen Welt!

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Monschau in der Eifel | ©  LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Jürgen Gregori
Bildunterschrift
Monschau in der Eifel | © LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Jürgen Gregori