Geldern

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Geldern ist eine Stadt im Kreis Kleve am Niederrhein. Sie grenzt im Westen an die Niederlande, allerdings nicht an die Provinz Gelderland – auch wenn der Name das vermuten lässt – sondern an Limburg.

Zum Glück ist die Etymologie des Ortsnamens leichter nachzuvollziehen als die bewegte Geschichte der Region. Erstmals erwähnt wird die Stadt um 900 als in Gelleron. Es folgen weitere Belege: 1067 in Gelre, 1166 de Gelren. Die Wurzel gell- ist zum neuhochdeutschen gellen zu stellen. Dieses Wort wird heutzutage selten gebraucht und meist nur in adjektivischer Position, zum Beispiel in der Wendung „ein gellender Schrei“. Es bedeutet ‚laut und durchdringend tönen‘ und ist mit engl. yell ‚Schrei‘ verwandt. Der Ortsname setzt sich aus altsächsisch gellan ‚schreien‘ und -ar-, einem Element zur Bezeichnung von Gewässernamen, zusammen. Daraus ergibt sich eigentlich ein Name für einen tönenden Bach oder Fluss, der dann auf den Ort übertragen wurde. In den Formen Gelre und Gelren ist das unbetonte e in der Mitte weggefallen – ein häufiger lautlicher Prozess.

Doch Laute können nicht nur ausfallen, sie können auch nachträglich eingesetzt oder vertauscht werden. So kommt es, dass die Stadt seit dem 13. Jahrhundert ein d im Namen trägt.

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Die Kirche in Geldern-Walbeck © Elmar Knieps, LVR / CC BY 4.0
Bildunterschrift
Die Kirche in Geldern-Walbeck © Elmar Knieps, LVR / CC BY 4.0