Niers
Die Niers ist das Hauptgewässer des linken Niederrheins und entspringt im Ortsteil Kuckum (Erkelenz). Sie durchfließt die Region Niederrhein gut 110 km lang, bevor sie Deutschland verlässt, um wenige Kilometer später im niederländischen Gennep in die Maas zu münden.
Namenkundlich betrachtet ist Niers ein sehr spannender Fall - die früheste Überlieferung des Flussnamens stammt bereits aus der Zeit zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert und ist in Stein gemeißelt: In einen Weihestein aus der Zeit der Matronenverehrung. Die so genannten Matronen waren eine Göttinnengruppe, die insbesondere im Gebiet der Voreifel verehrt wurden. Die Kulte waren keltisch, germanisch und römisch geprägt und sind uns heute fast ausschließlich durch bildliche Überlieferungen und Überreste von Tempelbezirken zugänglich. Häufig befinden sich auf den Weihesteinen Darstellungen dreier sitzender Frauen, gekleidet in ubischer Festtagstracht. Die beiden außen sitzenden Göttinnen können durch ihre haubenartige Kopfbedeckung als ältere Frauen identifiziert werden, die mittlere Göttin trägt ihr Haar offen und mit Kopfschmuck, ein Zeichen jüngerer Frauen (Biller 2017). Daneben, oder aber ausschließlich, befindet sich auf den Steinen eine Aufschrift, die verdeutlicht, welche Göttinnen mit dem Stein geehrt werden sollen. So trägt jener Stein, der uns den Namen Niers überliefert und der im Gebiet um Jülich gefunden wurde, die Worte: