Verhofstad
Jahrhundertelang gab es weder Straßennamen noch Familiennamen im deutschsprachigen Raum. Das war so lange kein Problem, wie Menschen anhand eines einzelnen Namens problemlos identifiziert werden konnten. Jede Person wurde also individuell benannt, Abstammungsverhältnisse wurden nicht in den Namen abgebildet und jede Person trug nur einen Namen. Das änderte sich allerdings etwa Ende des 12. Jahrhunderts, denn aufgrund der Bevölkerungszunahme und der damit einhergehenden Völkerwanderung in die großen Städte entstand ein Problem: Es gab schlicht zu wenig Namen, um die stark gestiegene Anzahl der Menschen individuell zu benennen. So konnte es passieren, dass man plötzlich drei Männer mit dem Rufnamen Johannes kannte oder aber mehrere Frauen, die Magdalena hießen. Daher vergabe man, um dieses Problem zu umgehen, sogenannte Beinamen – Namenszusätze, die den Träger oder die Trägerin nach ihrem Abstammungsverhältnis, ihrem Aussehen, ihren Eigenschaften oder auch ihrem Beruf kennzeichneten. Auch die Herkunft oder Wohnstätte einer Person konnte ausschlaggebend sein für die Benennung eines Menschen. Das ist der Fall etwa bei dem Familiennamen Verhofstad, den es in Deutschland nur sehr selten gibt und deren Träger:innen vor allem im Kreis Kleve, seltener auch im Kreis Viersen und auch in Niedersachsen in der Region Hannover zu finden sind (siehe geogen).