Pfaffenholz

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Nicht nur Heilige wie etwa bei Kerstgens oder Mertens haben bei unseren Familiennamen Spuren hinterlassen, auch der katholische oder evangelische Theologe selbst ist für einige Familiennamen verantwortlich. Pfaffenholz ist etwa einer dieser Name. Menschen mit dem Namen Pfaffenholz sind allerdings nur selten in Deutschland anzutreffen, im Rheinland sogar nur im Kreis Euskirchen oder in Düsseldorf (siehe geogen). Was der Name bedeutet und wo sein Ursprung liegt, wollen wir uns näher ansehen.
 
Pfaffe ist ein altes Wort für ‚Geistlicher‘; heute wird es vor allem abwertend verwendet und ist daher wohl nicht mehr im täglichen Sprachgebrauch zu finden. In den rheinischen Dialekten lebt das Wort aber weiter (RhWB, Band 6, Sp. 645 f.). Entstanden ist es aus mittelhochdeutschen pfaffe sowie dem mittelniederdeutschen pape ‚Geistlicher‘; ursprünglich stammt das Wort allerdings schon aus dem Griechischen, aus dem wir papãs entlehnt haben. Der Wandel des p zu pf ist der Zweiten Lautverschiebung geschuldet – bereits vor mehr als 1000 Jahren wurden die Laut p, t und k südlich der Benrather Linie zu pf, s/z und ch „verschoben“, sodass aus niederdeutsch pape in den Orten südlich der Benrather Linie wie etwa Düsseldorf oder dem Kreis Euskirchen Pfaffe wurde.

Der zweite Bestandteil des Namens Pfaffenholz weist auf eine Wohnstätte hin – -holz bedeutet hier ‚Wald, Gehölz; Holz‘ und meint jemanden, der am oder im Wald wohnt. Pfaffenholz ist also ein Wohnstättenname – die ersten Menschen mit diesem Namen wohnten vermutlich in oder an einem Wald, der dem Pfarrer gehörte oder dessen Ertrag als Zinspflicht an ein Kloster bezahlt wurde.

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Ob hier ein Mensch mit dem Namen Pfaffenholz gewohnt hat? | © VisionPic.net, Pexels-Lizenz
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Ob hier ein Mensch mit dem Namen Pfaffenholz gewohnt hat? | © VisionPic.net, Pexels-Lizenz