Nilgen
Einzelne Rufnamen können Grundlage unterschiedlicher Familiennamen sein. Dazu zählt etwa auch Cornelius, ein lateinischer Rufname, der wohl auf einen altrömischen Geschlechternamen zurückgeht, der wiederum eventuell von lateinisch cornu ‚Horn‘ stammt. Die Verehrung des heiligen Cornelius, einem Papst des 3. Jahrhunderts, hat dazu geführt, dass der Name heute weit verbreitet ist. Er dient vielfach als Grundlage von Familiennamen wie etwa Cornelissen, Nelissen oder eben auch Nilgen. Bei diesem letzten Beleg handelt es sich um eine Kurzform, bei der die erste Silbe entfallen ist. Das e der zweiten Silbe wurde zudem lautlich zu i angeglichen, auch die letzte Silbe wurde getilgt. Angehängt an diese Kurzform Nil finden wir die Endung -gen, die Verkleinerung anzeigt. In Familiennamen sind Verkleinerungsendungen in verschiedenen Formen vorhanden, sie können zum einen eine Unterscheidung von Vater und Sohn anzeigen (Peterle ‚Sohn des Peter‘, Schmidtchen ‚Sohn des Schmidt‘), mit ihnen kann aber auch Zuneigung ausgedrückt werden, dann gehen sie auf eine Rufnamenkoseform zurück (Peterle zu Peter, Hänsel zu Hans). Die Variante -gen ist durch Schwächung der ursprünglich aus dem Niederdeutschen stammenden Endung -ke(n) entstanden (ähnlich auch Schwächung von p, t und k zu b, d und g wie etwa im Familiennamen Underberg statt Unterberg). Heutzutage leben die meisten Personen namens Nilgen in Nordrhein-Westfalen, das Hauptverbreitungsgebiet des Namens liegt im Rhein-Kreis Neuss, Mönchengladbach sowie den umliegenden Kreisen und kreisfreien Städten (siehe geogen).