Menzen

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Ob Dahmen oder DreesenMertens oder Trienekens – vielen Familiennamen liegen Rufnamen von Vater oder Mutter der Träger:innen zugrunde. So auch bei Menzen, einem Familiennamen, der besonders häufig in Nordrhein-Westfalen und dort im Rhein-Kreis Neuss sowie in Mülheim an der Ruhr zu finden ist (siehe geogen).

Dem Familiennamen liegt eine deutsche Rufnamenkurzform mit dem Namenglied althochdeutsch sowie altsächsisch maganmegin ‚Kraft‘ zugrunde. Diese Kurzform kennen wir heutzutage noch vereinzelt aus Vollformen wie Meinhard (Menhard) oder Meinrad (Menrad). Seit dem 11. Jahrhundert wird sie zu häufig zu mein- zusammengezogen, teilweise, wie bei Menzen wurde aus dem -ei- ein -e-. Zudem wurde eine Koseform des Namens durch Anhängen der Endung -z (siehe auch Friedrich > FritzHeinrich > HeinzKonrad > Kunz) gebildet. Diese ist häufig bei germanischen Rufnamen zu finden, um 850 jedoch, im Gegensatz zu weiteren Bildungsmöglichkeiten von Koseformen, selten in Gebrauch. Etwa 200 Jahre später hingegen dient -z dann als eine der häufigsten Bildungsformen, um Kosenamen zu bilden.

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Symbol für Kraft | © stevepb, Pixabay-Lizenz
Bildunterschrift
Symbol für Kraft | © stevepb, Pixabay-Lizenz

Und auch die Endung -en ist eine alte Endung, die noch heute in Familiennamen tradiert wird. Sie zeigt Abstammung an und stammt ursprünglich von Konstruktionen wie Jan Otten Sohn. Dieser Zusatz Sohn ist mit der Zeit entfallen, erhalten geblieben ist aber die Endung -en, die noch heutzutage anzeigt, dass der erste Träger oder die erste Trägerin dieses Namens einen Vorfahren hatten, der Menz gerufen wurde.