Mellis

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Einige Familiennamen sind in Deutschland besonders häufig zu finden wie etwa Müller, Meier (in seinen Schreib- und Lautvarianten), Schulze oder auch das rheinische Schmitz, andere wiederum sind äußerst selten zu finden. Solch ein Beispiel ist etwa Mellis, eine Lautvariante des Rufnamens Melis mit kurzem e. Der Ursprung des Rufnamens geht weit zurück bis ins antike Rom, auf den Namen eines der ältesten Patriziergeschlechter Roms: Aemilius. Seit dem Mittelalter ist er auch im deutschen Sprachgebiet geläufig.

Die Patrizier bildeten im antiken Rom die Oberschicht, ihr römisches Namensystem bestand aus drei Teilen: Praenomen, Nomen Gentile, Cognomen. Standardmäßig wurden sowohl Praenomen als auch Nomen Gentile vergeben, seltener auch ein Cognomen. Praenomen entsprechen der Idee unserer heutigen Vornamen, allerdings war die Vielfalt stark begrenzt, denn jedes Geschlecht folgte seinen eigenen Normen, sodass dieser Teil des römischen Namensystems sich nicht unbedingt dazu eignete, eine Person eindeutig zu benennen. Daher erhielten die meisten römischen Personen zudem ein Nomen Gentile, etwa unseren Familiennamen entsprechend, auch bekannt als Geschlechter- oder Sippenname. Diese wurden vererbt und zeigten so Abstammung an. Den individuellsten Namenbestandteil bildeten die Cognomen, die aber nicht jede Person erhielt. Sie griffen ursprünglich körperliche oder persönliche Charakteristika eines Menschen auf.

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Einige unserer Familiennamen gehen auf die Oberschicht des antiken Roms, die Patrizier, zurück. | © Ludger tom Ring der Jüngere, gemeinfrei
Bildunterschrift
Einige unserer Familiennamen gehen auf die Oberschicht des antiken Roms, die Patrizier, zurück. | © Ludger tom Ring der Jüngere, gemeinfrei