Mackedanz

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Familiennamen können unterschiedliche Strukturen aufweisen – sie können aus einem Wort bestehen (wie etwa Bohnen oder Schoofs), aus mehreren Wörtern gebildet worden sein (siehe beispielsweise Schwaderlapp oder Pickelhering) oder aber sie gehen auf einen Satz zurück, der in Familiennamen meist verkürzt auftritt, wie etwa bei Mackedanz. Andere bekannte Beispiele sind der Familienname des berühmten Seeräubers Störtebeker 'stürze den Becher' oder auch Haßdenteufel '(ich) hasse den Teufel'. All diese bestehen aus einem Verb (macke, störte, haß) und einem Substantiv (danz, beker, teufel) oder seltener einem Adjektiv oder Adverb. Manchmal kann auch ein (oft verschliffener) bestimmter Artikel eingefügt sein. Schauen wir uns den Familiennamen Mackedanz, dessen Trägerinnen und Träger sowohl in Düsseldorf, Wuppertal, Köln und dem Kreis Euskirchen wie auch in den anderen Regionen Deutschlands leben (siehe geogen), einmal näher an. Den ersten Bestandteil bildet das Verb Macke-, welches auf mittelniederdeutsch māken, macken 'machen, erzeugen, bewirken, hervorbringen' zurückgeht. Der zweite Bestandteil ist ebenfalls niederdeutschen Ursprungs, das Wort danz, dans 'Tanz' verweist auf eine rhythmische körperliche Bewegung. Ursprünglich lautet der Satz, der dem Namen zugrunde liegt, wohl '[ich] mache [den] Tanz' und verwies auf einen Vortänzer oder eine Vortänzerin, einen Reigenführer oder eine Reigenführerin oder aber allgemein auf jemanden, der gerne tanzt. Mackedanz diente demnach als Übername, eine Gruppe von Familiennamen, die vergeben wurde, um besondere oder auffällige körperliche wie charakterliche Eigenheiten zu benennen.

Bild
"Ich mache den Tanz"! | © redhope, CC BY-NC 2.0
Bildunterschrift
"Ich mache den Tanz"! | © redhope, CC BY-NC 2.0