Köttgen

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Dass Menschen früher anders wohnten als heute, ist wohl jedem bewusst. Dass diese Behausungen, die oftmals deutlich kleiner und ärmlicher waren, auch als Grundlage für Familiennamen gelten, das dürfte doch etwas verwundern. Umso interessanter sind Namen wie Köttgen, die auf eine alte Bezeichnung für ein kleines Haus zurückgehen. In ländlichen Gegenden ist wohl heute noch ein Kotten bekannt, seinen Ursprung hat das Wort in den mittelniederdeutschen Formen kōte, kotte ‚Hütte, kleines Haus, bescheidene Wohnung‘ und dient daher als Wohnstättenname (ähnlich wie das auch beim Familiennamen _Kather _der Fall sein kann). Träger:innen des Namens Köttgen sind heute im Rheinland besonders häufig in der Städteregion Aachen, in Köln sowie im Oberbergischen Kreis zu finden (siehe geogen).

 Die Endung (= Suffix) -gen zeigt Verkleinerung an und entspricht der uns heute besser bekannten Form -chen (wie bei das Bäumchen ‚kleiner Baum‘ oder das Körbchen ‚kleiner Korb‘). Es ist entstanden aus dem altsächsischen Suffix -k__īn sowie den mittelniederdeutschen Varianten -kîn und -ken. Das -k- der Endung wurde im Westniederdeutschen wie am Niederrhein häufig zu g, vor allem nach d oder t, wie etwa bei Köttgen.

Bild
Beispiel eines Kotten | © Michael Tettinger, CC BY-SA 3.0
Bildunterschrift
Beispiel eines Kotten | © Michael Tettinger, CC BY-SA 3.0