Köllen

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Die Schreibweise verrät es eigentlich schon: Träger:innen dieses Namens stehen irgendwie in Verbindung mit der Stadt Köln. Tatsächlich wurden mit diesem Namen Personen bedacht, die aus eben dieser Stadt stammten. Solche sogenannten Herkunftsnamen gibt es viele. Auch aus der Bezeichnung ehemaliger Bewohner:innen der Stadt Bonn hat sich ein Nachname entwickelt: Bönsch.

Der Ortsname Köln geht zurück auf seine Bezeichnung aus der Zeit, als die Stadt noch eine römische Kolonie unter dem Namen Colonia Claudia Ara Agrippinensium war. Später wurde der Name zu Colonia gekürzt, und daraus entstand mittelhochdeutsch Kölne, mitteldeutsch Cöllen. Diese mitteldeutsche Lautung des Stadtnamens stand Pate für den Familiennamen, was auch zeitlich zusammenpasst: In die Zeit des Mittelalters, als man noch mittel(hoch)deutsch sprach, fällt auch die Entstehung von Familiennamen. Früher waren Menschen nur unter ihrem Vornamen bekannt, als dies aber mit zunehmendem Bevölkerungswachstum zur Identifikation nicht mehr ausreichte, bedachte man Leute mit einem zusätzlichen Beinamen, der in irgendeiner Weise Bezug auf die benannte Person nahm. Musste man beispielsweise eine Person benennen, die gerade neu in den Ort gekommen war, konnte man auf die Herkunft dieser Person zurückgreifen. War die Person aus Köln hergezogen, konnte ihr der Beiname Köllen verliehen werden. Daraus entstand dann im Laufe der Zeit ein vererbbarer Familienname.

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Die Schreibweise „Köllen“ liest man in der Aufschrift dieser Postkarte. | © LVR, CC BY 4.0 (072-197/Archiv des Alltags im Rheinland)
Bildunterschrift
Die Schreibweise „Köllen“ liest man in der Aufschrift dieser Postkarte. | © LVR, CC BY 4.0 (072-197/Archiv des Alltags im Rheinland)

Während sich Varianten von Namen, die auf Köln zurückgehen, überall in Deutschland finden lassen, ist Köllen laut Geogen vorrangig im südlichen Rheinland anzutreffen.