Kerkes

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Kerkes – ähnlich der aus dem Niederländischen stammenden Bezeichnung für das Gotteshaus – dient im Rheinland auch als Familienname. Träger:innen dieses Namens wohnen zum Teil in Nordrhein-Westfalen und dort vor allem in Duisburg, aber auch in anderen Bundesländern leben einige Menschen dieses Namens (siehe auch geogen).

 
Gliedert man den Familiennamen nach seiner grammatischen Struktur erhält man das Grundwort Kerk- sowie die Endung -esKerk geht zurück auf die mittelniederdeutsche Form kerkekarke sowie die mittelniederländische Variante kerk ‚Kirche‘. Im Standardniederländischen ist dieses Wort auch heute noch für das Gebäude, in dem Gottesdienste abgehalten werden, erhalten und teilweise auch in den Dialekten des Rheinlands zu finden (RhWB, Band 4, Sp. 518 f.). Zudem findet es sich noch in einzelnen Ortsnamen wie etwa Kerken, Kerken-Aldekerk oder Kerken-Nieukerk.  
 
Die Endung -es stammt von einer alten Genitivflexion, die teilweise noch in Familiennamen erhalten ist. Sie zeigt Abstammung sowie Zugehörigkeit an und hat ihren Ursprung in Formen wie Jan Kerkes Sohn. Im Laufe der Jahrhunderte ist der Zusatz Sohn entfallen, die Endung -es ist aber erhalten geblieben und zeigt noch heute an, dass es sich bei den Träger:innen dieses Namens um Nachkommen eines Mannes mit dem Beinamen Kerk handelt. Dieser erhielt den Beinamen vermutlich, da er in der Nähe oder neben einer Kirche wohnte. 

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Kirchen wie in Köln könnten als Grundlage für die Bildung des Familiennamens gedient haben | © Raimond Spekking, CC BY-SA 4.0
Bildunterschrift
Kirchen wie in Köln könnten als Grundlage für die Bildung des Familiennamens gedient haben | © Raimond Spekking, CC BY-SA 4.0