Jänschke

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Manche Familiennamen werfen beim ersten Lesen oder Hören Rätsel auf: Wo hat der Name seinen Ursprung? Und was bedeutet er? Ähnliches könnte für Jänschke gelten, denn auf den ersten Blick ist wohl nur selten ersichtlich, dass er von einem Rufnamen stammt, der im Rheinland besonders häufig zu hören ist. Das Grundwort von Jänschke bildet der Rufname Jänsch, eine deutsch-slawische hybride Kurz- sowie Koseform zu westslawischen Entsprechungen von Johannes. Diese waren im deutsch-slawischen Sprachkontaktgebiet, vor allem aber in Schlesien und Sachsen, historisch weit verbreitet. Ursprünglich wurde die Koseform mit der slawischen Endung -š gebildet; diese ist aus Endungen wie - oder - abgeschwächt worden und liegt im Familiennamen Jänschke in eingedeutschter Schreibung vor (š tritt eingedeutscht als <sch> auf).

Den zweiten Bestandteil des Familiennamens bildet die Verkleinerungsendung -ke, die in diesem Fall slawischer Herkunft ist. Sie stammt von den Endungen -k, -ka, -ko und -ek und wurde in Anlehnung an die deutsche Verkleinerungsendung -ke gebildet.

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Das slawische Š wird im Deutschen zu sch | © Eleonore Laubenstein, LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte
Bildunterschrift
Das slawische Š wird im Deutschen zu sch | © Eleonore Laubenstein, LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte