Henseler
Familiennamen können verschiedene Ursprünge haben: Neben Namen, die auf Berufe zurückgehen (etwa Faßbender) gibt es solche, die Menschen nach ihren Eigenschaften oder ihrem Aussehen charakterisieren und so zu Familiennamen wurden (siehe Schwaderlapp). Auch die Herkunft oder der Wohnort einer Person konnte als Basis für einen Familiennamen gelten – so erhielten gerade im Mittelalter als mit der Entfaltung des Wirtschaftslebens viele Menschen in die Städte zogen, diese Namen nach dem Ort, aus dem sie stammten oder an dem sie wohnten (siehe Berchem). Zudem dienten häufig Rufnamen als Grundlage eines Familiennamens; mit ihnen konnte Abstammung ausgedrückt werden, denn die Nachfahren des Vaters erhielten häufig seinen Rufnamen als Familienname.
Auch der Familienname Henseler drückt ein solches Verhältnis aus, allerdings mithilfe der Endung -er. Diese wird normalerweise verwendet, um Handelnde (sogenannte Nomina agentis) zu bezeichnen (etwa Wähler, Redner oder Sprecher) oder sie dienen als Bezeichnung von Einwohnern einer Stadt oder eines Dorfes (vgl. Berliner, Bonner, Krefelder). Bei Familiennamen kann die Endung -er aber auch dazu dienen, Zugehörigkeit zu Vater oder Mutter auszudrücken. Als Grundlage dienen dann oft Rufnamen wie Hans > Hanser oder Agnes > Neser. Aber auch Berufs- (Schmied > Schmieder), Über- (König > Königer) oder Wohnstätten- und Herkunftsnamen (Schlatter > Schlatterer) können dazu zählen.