Görgens
Heiligennamen sind seit vielen Jahrhunderten ein Quell heutiger Familiennamen, so etwa Mertens, Thiebes oder Gilgen. Das ist dem großen Einfluss der Heiligen zu verdanken, die besonders im 12. Jahrhundert große Bedeutung für die Menschen hatten. Zu diesen Heiligen zählt auch Georg(ius), einer der 14 Nothelfer, der sowohl bei Kriegsgefahren als auch bei Krankheiten (Fieber, Pest) helfen sollte, sowie als Beschützer der Haustiere gilt. Ursprünglich stammt der Heiligenname aus dem Griechischen (georgós ‚Landmann, Bauer‘) und wurde in der lateinischen Form Georgius in das deutsche Nameninventar aufgenommen. Dort verbreitete er sich aufgrund der Beliebtheit des Heiligen schnell und wurde auch, um Menschen mit gleichem Namen zu unterscheiden, in verschiedenen Formen verwendet. Eine dieser Varianten ist Görg.
Bereits früh wurden Namen aus anderen Sprachen ins Deutsche entlehnt; meist wurden sie nicht direkt an die im Deutschen geltende Lautung angepasst, sondern in ihrer Ursprungsform übernommen. Häufig fiel dann aber die Aussprache eines solchen Namens schwer, die unbekannte Lautverbindung mit Vokalen in zwei aufeinanderfolgenden Silben (= Hiatus) wurde getilgt, Kurzformen wie Görg, die den Hiatus nicht aufwiesen, wurden verwendet.