Frangen

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Für die Familiennamen Frangenheim und Frangenberg bieten sich Erklärungen an, die bei einem Wohnplatz (einem Ort) mit dem jeweiligen Namen ansetzen. Der eine Ort liegt bei Vettweiß, der andere bei Lindlar. Wer heute Frangenheim oder Frangenberg heißt, wird Vorfahren haben, die dort oder dort einmal gewohnt haben. Aber Frangen?

Der Familiennamen Frangen kommt vor allem im Rheinland vor. Er gehört zu jener Gruppe von Namen, die die Namenträger:innen wie die Namenforscher:innen rätseln lassen. Gliedert man den Namen in Wurzel + Endung -(e)n und sucht im Rheinischen Wörterbuch nach "passenden" Lexemen, landet man in dessen zweiten Band bei den Spalten 724-726 (RhWB, Bd. 2, Sp. 724-726). Dort sind sowohl das Nomen Frang als auch das Adjektiv frang zu finden, und es gibt auch ein Verb frangen. Ob eins dieser Wörter dem Namen Frangen zugrundeliegt und, falls ja: welches?

Frang ist zum Beispiel die mundartliche Aussprache für die Währungseinheit (oder die Münze) Franc. Wenn jemand seinerzeit mit Bezug darauf von seinen Mitmenschen Frangen genannt worden wäre, gehörte sein Name in dieselbe Gruppe wie Pennings oder PfennigsFrang konnte in den Dialekten des Rheinlands früher aber noch mancherlei bezeichnen, u. a. bestimmte Tierkrankheiten oder, in Rees, den Fuchsbau. Und dann gab es auch noch den Frange ('ein abgeschnittenes derbes Stück Brot', Sp. 725). Es darf spekuliert werden.

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Familienname Frangen | © Sarah Puckert, LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte
Bildunterschrift
Familienname Frangen | © Sarah Puckert, LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte