Engels

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Der wohl berühmteste Träger dieses Namens, der Sozialrevolutionär Friedrich Engels, wurde 1820 in Wuppertal geboren. Bereits in jungen Jahren übte er Kritik an der desolaten Lage der deutschen Arbeiterschaft. 1842 lernte er in Köln Karl Marx kennen und es begann eine lebenslange Zusammenarbeit, aus der unter anderem bis heute relevante Schriften wie das „Kommunistische Manifest“ entstanden. Sein Nachname Engels ist überall in Deutschland verbreitet, im Westen aber weiter als im Osten, und laut Geogen ganz besonders im Rheinland.

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Porträt Friedrich Engels | © Hawyih, gemeinfrei
Bildunterschrift
Porträt Friedrich Engels | © Hawyih, gemeinfrei

Der Name Engels ist ein Patronym, also eine Ableitung aus dem Vornamen des Vaters, wie beispielsweise auch Mertens oder Peters. Engels kann wie diese von einem Vornamen, in diesem Fall Engel, stammen, es kann sich aber auch um eine Kurzform eines anderen Vornamens handeln, deren Erstglied Engel- ist, wie Engelbert oder Engelhard. Möglich ist daher auch, dass der Nachname auf den Vornamen einer Mutter zurückgeht, die vielleicht Engeltrud oder Engelburg hieß. Solche Metronymika sind aber weitaus seltener als Patronymika. Die Endung –s bezeichnet den Genitiv – wie bei des Lebens oder des Waldes – und zeigt an, dass der:die Bezeichnete Kind des oder der Engels ist.

Die Varianten des Namens mit der Endung –en, Engeln und Engelen, sind im westlichen Rheinland entlang der niederländischen Grenze anzutreffen. Gebildet werden sie genau wie Engels: bei der Endung –en handelt es sich nur um eine andere Art, den Genitiv auszudrücken. Die Bildung mit –s ist aber weiter verbreitet, daher tragen auch mehr Menschen den Namen Engels als Engel(e)n.

Engel als Vorname oder Bestandteil eines Vornamens hat sich entwickelt aus althochdeutsch/altsächsisch angil, engil ‘der aus dem Stamm der Angeln’. Der Bezug zu den Angelsachsen passt wiederum gut zu Friedrich Engels‘ Biographie, denn er zog 1869 nach London und lebte dort bis zu seinem Tod 1895.