Bohnen

Bohn, Bohne, Bohnes, Böhnlein und Bohnen – bei diesen Namen handelt es sich "i. d. R. [in der Regel] um indir. BerufsN des Bohnenbauern, auch des -händlers" (Kunze/Nübling 2016, S. 59). Indirekte Berufsnamen ("indir. BerufsN") nennen, anders als etwa Namen wie Fabry oder Schumacher, den Beruf nicht geradewegs, sondern eben indirekt: Dann "steht" die Bohne "für" den Beruf des Bohnenbauern/-bäuerin oder Bohnenhändlers/-händlerin.

Die Variante auf -en (Bohnen) kommt besonders häufig zwischen Aachen und Düsseldorf vor, gut zu erkennen auf der entsprechenden Karte im fünften Band des "Deutschen Familiennamenatlas" (Kunze/Nübling 2016, S. 60). Bohnen lässt sich deuten als Bohn+en, also als Genitivform von Bohn.

In der namenkundlichen Literatur wird eine Reihe anderer Erklärungsmöglichkeiten für diesen Namen angeboten. So könnte es sich bei Bohn auch um die Kurzform des Namens Bonifatius handeln, anderswo werden als Ausgangsnamen Alban und Urban (jeweils um eine Silbe gekürzt) ins Spiel gebracht; dann wäre Bohnen ein Patronym (Vatersname). Daneben gibt es Deutungen als Übername: Jemand, der besonders gern Bohnen gegessen habe, sei entsprechend genannt worden (die Literatur bei Kunze/Nübling 2016, S. 59).

Die Schreibvariante Boonen begegnet häufig in den Niederlanden (Nederlandse Familienamenbank). Menschen im Rheinland namens Boonen könnten also Vorfahren aus dem niederländischen Sprachraum haben - zu dem bis ins 19. Jahrhundert ja auch der untere Niederrhein zu rechnen wäre (siehe Cornelissen 2003). Und auch im Deutschen ist die oo-Schreibung ja nicht vollständig fremd, man denke an Boot, Moos oder Zoo.Die Schreibvariante Boonen begegnet häufig in den Niederlanden (Nederlandse Familienamenbank). Menschen im Rheinland namens Boonen könnten also Vorfahren aus dem niederländischen Sprachraum haben - zu dem bis ins 19. Jahrhundert ja auch der untere Niederrhein zu rechnen wäre (siehe Cornelissen 2003). Und auch im Deutschen ist die oo-Schreibung ja nicht vollständig fremd, man denke an Boot, Moos oder Zoo.