Billen
Ob Dreesen, Frings oder Stoffels – Familiennamen, die nach dem (ehemaligen) Rufnamen des Vaters (auch als Patronyme bezeichnet) entstanden sind, gibt es im Rheinland und generell in Deutschland relativ häufig. Sie bilden in Deutschland das häufigste Bildungsmuster der Familiennamen. Deutlich seltener sind hingegen Familiennamen, die auf Rufnamen von Frauen (dann als Metronyme bekannt) zurückgehen. Ein Beispiel ist etwa Trienekens, ein weiteres Billen.
Zugrunde liegt dem Familiennamen Billen der weibliche Rufname Sibylle oder Sibylla mit Wegfall der ersten unbetonten Silbe. Der Ursprung des Namens ist nicht eindeutig geklärt, vermutlich geht er zurück auf das griechische Wort sibulla, das von lateinisch sibylla stammt und meist übersetzt wird mit ‚Wahrsagerin‘. In der griechischen Mythologie werden Sibyllen auch als Prophetinnen, die ungefragt die Zukunft vorhersagen, bekannt. Als besonders berühmt gilt Sibylle von Cumae, deren Wahrsagungen in den Sibyllinischen Büchern – einer Sammlung von Orakelsprüchen, die in Krisensituationen zu Rate gezogen wurden – auf dem Kapitolinischen Hügel in Rom aufbewahrt werden.