Alef

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"Woher kommt mein Name?", "Können Sie mir sagen, was mein Name bedeutet?" Das sind Fragen, die das Sprachteam des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte regelmäßig erhält. Nicht immer ist ihre Beantwortung allerdings einfach. Zwar erklären sich einige Namen scheinbar von selbst wie etwa Baumann oder Pfennings, aber das ist nicht häufig der Fall. Ein Beispiel für einen Namen, der sich wohl nicht auf den ersten Blick erklärt, ist etwa Alef.

Hauptverbreitungsgebiet des Familiennamens ist der Rhein-Sieg Kreis, auch in den umliegenden Kreisen und kreisfreien Städten sowie in Rheinland-Pfalz finden sich noch Träger:innen des Namens (siehe geogen). Alef kann dabei auf zwei unterschiedliche Weise entstanden sein, die Bestandteile sind in beiden Fällen identisch: Das Erstglied stammt vom althochdeutschen Wort adal (altsächsische *athali) 'Geschlecht, Adel', der zweite Namensteil dann von althochdeutsch wolf oder altsächsisch wulf 'Wolf'. Eine Möglichkeit der Entstehung ist Zusammenziehung aus Adleff, einer Form, die auf denselben Bestandteilen wie Alef beruht. Umstellung des l (althochdeutsch adal > Adleff) sowie Abschwächung des Vokals von o zu e (althochdeutsch wolf > Adleff) würden dann zu Alef führen. Alternativ kann Alef auch auf Alf als Grundform zurückgehen, eingeschoben worden wäre dann ein e vor dem f (Alf > Alef), wohl um die Aussprache zu erleichtern. Welche Erklärung jeweils dem Namen zugrunde liegt, lässt sich nur klären, wenn Belege der ersten Erwähnung des Namens vorliegen. Alef ist aber jeweils als Kurzform zu Vollformen wie etwa Adolph zu verstehen.

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Sein Name ist Teil des Familiennamens Alef | © Retron
Bildunterschrift
Sein Name ist Teil des Familiennamens Alef | © Retron